Grüne Daumen, vereinigt euch

Langsam, aber sicher verändert sich die Gestalt des zukünftigen Children’s Village. Das dritte Haus ist fast fertig, Nummer vier ist bereits in Planung. Auf der den Häusern gegenüberliegenden Seite des Geländes haben wir vor ein paar Monaten angefangen, Landwirtschaft zu betreiben und Mais, Cocoyam und Cassava angepflanzt (siehe auch ältere Berichte). Der Mais ist geerntet und entkornt. Alles von Hand natürlich (siehe Fotos). Cassava und Cocoyam brauchen noch ein bisschen Zeit. Damit sie diese bekommen und uns nicht langweilig wird, haben wir vor zwei Wochen begonnen, hinter dem Maisfeld einen kleinen Acker so wie mehrere kleine Saatbeete anzulegen. Mit viel Man- und Womanpower ist es möglich geworden, innerhalb von wenigen Stunden aus mannshoch wachsenden Gras- und Buschflächen einen beeindruckenden Gemüsegarten zu schaffen. Jetzt müssen wir nur noch die grünen Daumendrücken und abwarten.

In dem Gemüsegarten keimen und wachsen nun Bohnen, Zwiebeln, Tomaten, Garden Eggs (ein auberginenartiges Gemüse,) Kartoffeln, Grüner Paprika, Karotten, Chili, Salat und Gurken. Es ist ein Experiment für uns alle, denn keiner weiß, ob Samen aus dem gemäßigten Deutschland im tropischen Ghana wachsen können. Eine weitere Herausforderung ist – mal wieder – der Regen. Eigentlich regnet es zu dieser Zeit nicht mehr so viel, bzw. der jetzt fallende Regen hätte im Juli und August fallen sollen. Doch dem Klimawandel sei Dank, verschiebt sich das alles ein bisschen. Wir hoffen, dass unsere Keimlinge nicht weggeschwemmt werden.  Ich werde berichten. Ein besonderes Erlebnis war die Pflanzung von klein- und schnellwüchsigen Kokospalmen. Vorgezogen in einer lokalen Gärtnerei verschönern sie nun unseren Gemüsegarten und in Zukunft auch den Rest des Geländes. Z.B. als Straßenbegrenzung.

Rechts vom Eingang des zukünftigen Children’s Village haben wir einen kleinen, aber feinen Orangen-Mango-Hain angelegt. Noch sind die Bäume Winzlinge, aber in ein paar Jahren werden sie hoffentlich die ersten Früchte tragen. Ich habe hier in Ghana zwei Mangosorten kennengelernt. Das sind einmal die kleinen, haarigen Mangos. Sie wachsen an hohen Bäumen und werden schnell faul. Ist es ihre Saison, kann man sie haufenweise am Straßenrand kaufen oder selbst in den Busch gehen und sie pflücken. Ich persönlich mag diese Mangos nicht so gerne. Das Children’s Village verfügt nun über 20 Mangobäume, deren Früchte man auch in deutschen Supermärkten kaufen kann. Wenn die Bäume groß und stark genug sind, lassen sich bestimmt auch prima Hängematten zwischen ihnen aufhängen.

Ein nächstes Puzzlestück zur Fertigstellung des Children’s Village ist die Errichtung einer das Gelände umschließenden Mauer. Einerseits, um unser Gelände klar abzugrenzen. Andererseits um Diebe abzuhalten. Hier in Ghana ist es üblich (wenn über ausreichend Kapital verfügt wird), um sein Haus eine Mauer zu errichten. Je nach Wunsch und finanziellen Mitteln findet man einfache Mauern, die sich leicht erklimmen lassen oder solche mit Stacheldraht, Glasscherben, Eisenspitzen, Elektrodraht geschmückten. Das Children’s Village wird eine der letzt genannten Varianten in Betracht ziehen. Da sich das Gelände ein bisschen im Nirgendwo befindet und keine direkten Nachbarn hat, ist das der sicherste Weg, Eigentum zu schützen. Verstärkt wird die Schutzfunktion später durch einen Wachmann und bestimmt den einen oder anderen Hund. Ich lebe übrigens auch in einem ummauerten Haus. Allerdings gehört die Mauer zu dem Typ „leicht zu überwinden“. Neben Mauern, Wachleuten und Hunden sichern die Leute hier Ihre Häuser mit Eisengittern vor Fenstern und Türen. Es ist schon ein bisschen merkwürdig, aber auch verständlich.

Mit dem Bau der Mauer wird in den nächsten Wochen begonnen. Wir werden dazu die verbleibenden Steine verwenden, deren Qualität sich nicht so sehr für den Hausbau eignet. Die Mauer wird zunächst ca. drei Steinreihen hoch hinter den ersten Häusern errichtet und dann um das weitere Gelände gezogen.

Unser Ziel bis zum Ende des Jahres: Fertigstellung der Häuser Nummer 4 und 5 sowie Weiterarbeit an Mauer, Gemüsegarten und und und.

Es gibt viel zu tun!

Grüße aus Ghana

Lena

P.S.: Damit es nicht nur Worte bleibe: Hier der Bildbeweis.

Einmal Mango-Orangenbaum-Hain, bitte.
Oder: Wie die Baeumlinge ins Children’s Village kamen






Du sollst ein vielfaeltiger Gemuesegarten werden … hex, hex…









Bevor das Korn genossen werden kann,
muss es erst vom Kolben geschaelt werden.
Und das alles in feiner Handarbeit. Zumindest fast.




Kokospalmen pflanzen ist eine Kunst fuer sich.
Loch graben (das geht auch mit einer Machete),
Kokospalmsetzling vorsichtig hineinlegen,
mit Erde bedecken (aber bitte die Keimstelle freilassen)
und waren, warten, warten…





Wir pflanzen nicht nur, wir bauen auch noch:
Statt der beiden Maenner soll dort bald eine Mauer stehen.

Und Haus Nr. 3 ist auch so gut wie fertig.

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