Das Jahresziel ist fast erreicht!

In einem Monat und einer Woche endet das Jahr 2011 und Nkwadaa fie – Ein Haus für Kinder in Ghana e.V. blickt gemeinsam mit LoszuGhana zurück auf ein mehr als erfolgreiches Jahr.

Der Fortschritt ist sicht- und tastbar… und dennoch unglaublich

Haus Nr. 4

Haus Nr. 5


Haus Nr. 5Materialtransport mit dem projekteigenen Kleintransporter

Steintransport für die Häuser 4 und 5 und die Mauer


Wasserbeschaffungsmaßnahmen…
zum Glück nur für den Bau.
Eine schreckliche Vorstellung,
dass Flusswasser für viele Menschen auf der Welt
auch gleichzeitig Trinkwasser ist…

Ein Jahr, 12 Monate, 356 Tage auf der einen Seite. Auf der anderen Seite (ich erlaube mir hier einen Blick in die Zukunft zum 31.12.2011): Fünf fertig gestellte Rohbauten (in der nächsten Phase geht es dann an die Feinheiten wie Sanitäranlagen, Elektrisierung, Farbauswahl, Einrichtung… und dann irgendwann: das erste Dutzend Kinderfüße, die über das Gelände toben und hoffentlich die dunklen vergangenen Zeiten vergessen. Ich blicke ebenfalls zurück auf haufenweise Grünzeug (Mais, Bohnen, Zwiebeln und und und) sowie einen sich langsam um das Gelände schlängelnde Mauer. Es ist wirklich erstaunlich, was sich in 365 Tagen auf die Beine stellen lässt.

Mittlerweile zeigt sich auch das Wetter baufreundlicher und die vielen Arbeiter und Helfer sind immer noch hochmotiviert.

Besuch aus Deutschland und der Schweiz

(v.l.n.r.: Tamara Voser – Vorsitzende und Gründerin LoszuGhana Schweiz;
Douglas Nkrumah – Vorsitzender und Gründer LoszuGhana Ghana;
Lena Schoemaker – Gründerin und Geschäftsführerin Nkwadaa fie – Ein Haus für Kinder in Ghana e.V.;
Nana Yaw Asare – Vorsitzender und Gründer LoszuGhana Ghana;
Hermann Schoemaker – Gründer Nkwadaa fie – Ein Haus für Kinder in Ghana e.V.;
Jenny Schoemaker – Gründerin und erste Vorsitzende  Nkwadaa fie – Ein Haus für Kinder in Ghana e.V.)

Mitte Oktober waren übrigens die erste Vorsitzende und der Pressesprecher von Nkwadaa fie – Ein Haus für Kinder in Ghana e.V.
Für Jenny und Hermann Schoemaker war es die erste Reise auf den afrikanischen Kontinet. Auf der Jahreshauptversammlung am 14. November 2011 berichteten die beiden u.a. vom ihren Reiseerlebnissen. Neben dem Reisen stand auch „Anpacken“ auf dem Plan und so machten wir uns mit unseren Gästen aus Nordhorn mit dem ‚neuen‘ Kleintransporter an einem Samstag auf den Weg zum Projekt.  Vor Ort wurde – wie es Gärtnerinnen und Gärtner überall auf der Welt tun – Unkraut gejätet, neue Pflanzen gesetzt und und und. Das alles bei strahlendem Sonnenschein und bester Laune. Vielleicht trauen sich ja noch mehr Interessierte, sich das Projekt „Children’s Village“ mit eigenen Augen anzusehen. Genug zu tun gibt es immer.

Der Einzug der ersten BewohnerInnen


Die ersten Bewohner sind übrigens schon eingezogen. Seit ca. drei Wochen leben drei wollige Vierbeiner auf einem Teil des Geländes. Ihr Name: Schaf. Ihr momentaner Nutzen: Biologische Rasenmäher mit automatischer Düngefunktion. Und später?… Das, was mit Schafen, Ziegen, Hühnern und Co. so passiert. Es folgen Hühner und vielleicht auch Esel und anderes Getier.

Ein Kinderleben in Ghana – (K)ein Kinderspiel?

Am vergangenen Wochenende habe ich ein Kinderheim mit angeschlossener Schule besucht. In dem von einem Ehepaar geführten Heim leben potentielle Kinder für das Children’s Village. Kleine Kinder, teilweise als Säuglinge abgegeben oder auf Umwegen dorthin gelangt. Es sind zu viele Kinder (ca. 30) für solch ein kleines Heim. Nur einen Raum zum Schlafen und Wohnen, die Leiterin und der Leiter sind nicht mehr die Jüngsten, aber sie versuchen ihr möglichstes. Doch leider reicht das nicht aus. Deshalb wird dieses Kinderheim eine der ersten Adressen sein, bei der wir kleine Bewohnerinnen und Bewohner für das Children’s Village finden.
Sowohl der Besuch in dem Kinderheim als auch meine alltägliche Arbeit in einer privaten Vorschule lassen mich manchmal zweifeln, ob Ghana wirklich ein so kinderfreundliches Land ist. Es gibt zwar eine Menge Kinder (was auch dazu führt, dass Ghana eine sehr junge Bevölkerung hat), aber ob das alles aus reiner Kinderfreundlichkeit so ist, bezweifle ich. Laut Auskunft meiner Chefin hätten eine Menge Eltern ein großes Interesse daran, ihre 4jährigen und älteren Kinder bereits auf ein Internat zu schicken. Für viele Erziehungsberechtigte ist es schon eine große Herausforderung sich auf Grund eines Feiertages selbst einen Tag um ihr Kind kümmern zu müssen.
Kinder werden in Ghana schnell sich selbst oder der Sorge der älteren Geschwister  überlassen. Wer glaubt, das hat nur mit dem Geld zu tun, liegt falsch. An meiner Schule befinden sich Kinder relativ wohlhabender Eltern, die dennoch keine Zeit für ihre Kinder haben. Da wird dann schon das eigenhändige Abholen zu einer Herausforderung. Und so sind bereits die kleinen Kinder früh zu Selbstständigkeit gezwungen, müssen sich mit Haushaltshilfen abfinden statt Mama oder Papa.
Doch wie mag es dann gerade Straßen- und Waisenkindern gehen? In überfüllten nicht selten mangelhaft ausgestatteten Heimen, mit unqualifiziertem Personal… Oder statt in Heimen auf der Straße. …
Auch, wenn ich weiß, dass es völlig unterschiedliche Länder sind: Solche Erfahrungen machen mir erst deutlich, wie gut es doch den meisten Kindern in Deutschland geht und welches Glück ich hatte, so aufwachsen zu dürfen, wie ich es konnte. Und es bestärkt mich in dem Wunsch, einem Teil dieser Kinder eine kindgerechte, respekt- und liebevolle Zukunft zu ermöglichen.

Mit jedem Tag, jeder Woche, mit jedem Stein der ein Haus weiter entstehen lässt, wächst die Vorfreude von Nkwadaa fie – Ein Haus für Kinder in Ghana e.V. und LoszuGhana. Doch noch heißt es: Geduldig sein. Ein ereignisreiches Jahr liegt fast hinter uns und beladen mit den vielen positiven Erfahrungen und weiser um die negativen Erfahrungen schauen wir ins Jahr 2012.

ACHTUNG***ACHTUNG***ACHTUNG***ACHTUNG**

Nkwadaa fie – Ein Haus für Kinder in Ghana e.V. auf dem Nordhorner Wochenmarkt

Doch auch in Nordhorn tut sich in dem kommenden Wochen eine Menge. Nkwadaa fie – Ein Haus für Kinder in Ghana e.V. wird an allen vier Adventssamstagen auf dem Nordhorner Wochenmarkt anwesend sein und über die Arbeit vor Ort in Ghana informieren. Statt also nur knackiges Gemüse oder Obst, BIO-Brot oder leckeren Käse zu kaufen, lässt sich gleichzeitig noch etwas Gutes tun. Wir werden berichten, wie sich Wochenmarkt und Westafrika verstehen.

Es grüßt aus Ghana

Lena Schoemaker

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