Jahresbrief 2020

Liebe Unterstützer*innen von Nkwadaa fie – Ein Haus für Kinder in Ghana e.V.,

wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein gutes und hoffentlich gesundes Jahr 2021.

Hinter uns allen liegt ein unter den Eindrücken der Corona-Pandemie stehendes, sehr herausforderndes Jahr 2020…..

Neben all den Unwägbarkeiten, die so eine Pandemie mit sich bringt, gab es aber auch einen Grund zu feiern: Im Juni 2020 wurde  Nkwadaa fie – Ein Haus für Kinder in Ghana e.V. seinen zehn Jahre alt.   Zehn Jahren, in denen wir dank Ihrer Unterstützung den Auf- und Ausbau sowie den Unterhalt des Kinderdorfes und der Old Adwampong Community School realisieren konnten und immer noch können.

Bei all den Herausforderungen, die diese besondere Situation mit sich bringt, scheint ein Blick über den Tellerrand manchmal schwierig, aber dennoch notwendig. Denn Covid-19 hat auch Ghana erwischt. Während im Sommer die registrierten Infektionsfälle bis zu 1500 betrugen liegen sie in den letzten 14 Tagen unter 300. Insgesamt gibt es in Ghana 335 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid 19 (Stand 05.01.2021). Die Pandemie hat auch die Wirtschaft in Ghana stark getroffen.  Der wichtige Exporteur von Kakao, Öl und Gold leidet stark unter der Pandemie. Ghanas Wirtschaftswachstum schrumpfte deutlich im Vergleich zum Vorjahr- zum ersten Mal seit zehn Jahren. (Zwischen Corona und Wirtschaftskrise, Stand : 07.12.2020)

Während wir hier in Deutschland jedoch auf ein stabiles Gesundheitssystem und die Möglichkeiten des digitalen Unterrichts zurückgreifen können, beobachtet man die Situation in Ghana mit großer Sorge. Die Lebensumstände sind für einen Großteil der ghanaischen Bevölkerung so, dass sich das Virus schnell verbreiten konnte. Teilweise beengte Wohnverhältnisse, überfüllte Klassenzimmer, überfüllte Märkte, volle Straßen und Wege, volle Kirchen und Moscheen, menschenreiche Beerdigungen begünstigen eine schnelle Verbreitung des Virus. Die Konsequenz zu Beginn: eine mehrwöchige Ausgangssperre und Kontaktbeschränkungen, die aber wieder gelockert wurden. Es wurde an die Vernunft der Menschen appelliert sich so wenig wie möglich riskanten Situationen auszusetzen und sich an Hygieneregeln zu halten. Dies galt auch für die 19 Kinder und acht Mitarbeiter*innen des Kinderdorfes, die sich schon ganz zu Beginn der Pandemie in eine freiwillige Selbstisolation begeben haben.  Auch die Old Awampong Community School wurde geschlossen. Die im Kinderdorf lebenden Kinder wurden dennoch unterrichtet, weil zwei  Lehrer der Schule, die mit im Village leben, den  Unterricht im Bildungshaus des Villages übernehmen. Ein unglaubliches und für Ghana nicht selbstverständliches Privileg, das vor allem durch Ihre Unterstützung ermöglicht wurde.

Da es in Ghana kein Kurzarbeitergeld gibt, haben wir uns in Abstimmung mit LoszuGhana entschlossen, den Lehrer*innen trotz Schulschließung 50% des Gehaltes zu zahlen und so die Unterrichtsversorgung nach Schulöffnung zu sichern. Da die beschäftigten Lehrkräfte teilweise bereits seit Beginn an der Schule tätig sind, sollen sie die Möglichkeit erhalten, die Schule sobald wie möglich wieder mit Leben zu füllen. Die Alternative wäre gewesen, aufwendig neue Lehrkräfte zu finden und diese einzuarbeiten. Seit Freitag, dem 15. Januar 2021 sind die Schulen in Ghana endlich wieder für alle Schüler*innen geöffnet, die teilweise neun Monate lang ohne Unterricht auskommen mussten.

Hier in Deutschland  nutzten viele Menschen die Lockdownzeiten für Heimwerkertätigkeiten. Gleiches geschah auch im Kinderdorf. Es wurde fleißig renoviert und weitergebaut. Das Dach des Küchenhauses wurde erneuert, da es mittlerweile nicht mehr dicht war und es an bestimmten Stellen durchregnete. Ebenso konnte die neue Jugendwohneinheit eröffnet werden. Die erst Kinder werden langsam „flügge“ und in absehbarer Zeit das Village verlassen, um auf eigenen Beinen zu stehen. Ihnen wird durch den Einzug in die Jugendwohneinheit mehr Selbstständigkeit abverlangt und sie werden so langsam auf ein selbstständiges Leben vorbereitet.

Des Weiteren war es möglich, durch eine große Einzelspende in Absprache mit und auf Initiative von der LoszuGhana-Association in den Aufbau einer Schweinefarm zu investieren und so langfristig einen wichtigen Beitrag für die Selbstversorgung zu leisten. Für besondere Spendenanfragen, die über den monatlichen Unterhalt hinausgehen, führt die LoszuGhana-Association eine Liste mit kleineren und größeren Projekten, die nach und nach realisiert werden. U.a. befinden sich der Ausbau der Solaranlage sowie der Wasserversorgung auf der Liste.

 

Wir werden sehen, wie sich das neue Jahr entwickelt, möchten Ihnen aber nun von Herzen danken, dass Sie uns seit zehn Jahren unterstützen und so ein gelungenes Partnerschaftsprojekt auf Augenhöhe realisieren.

 

 

 

 

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