Back to the roots

Seit ein paar Tagen werden wieder fleissig Steine fuer den Mauerbau produziert. Da kommen Erinnerungen an unsere ersten Aktivitaeten auf dem Projektgelaende hoch (siehe auch Eintrag vom…): Sand und Zement mischen, ab in die Steinmachmaschine, den Deckel mit so viel Wumms wie nur moeglich ca. fuenf mal knallen lassen und den Stein aus der Form hochdruecken. Voila, fertig ist ein weiteres Mauerteilchen. Fuer die ca. ein Klimometer lange Mauer werden einige tausend Steine benoetigt. Da haben unsere fleissigen Maurer also noch alle Haende voll zu tun. Die Mauer ist eine der obersten Prioritaeten, denn ohne eine das Gelaende komplett umrundende Mauer koennen keine Kinder in das Children’s Village einziehen.


Küchengeschichten

Und die Kueche…ja, die Kueche waechst und waechst. Die Elektriker haben bereits die Stromleitungen verlegt und nun verputzen die Maurer die Waende sowohl innen als auch aussen. Es sieht gut aus und ich freue mich schon auf mein erstes Fruehstueck in dem grossen Essbereich. Und vielleicht finde ich mich selbst ja auch einmal in der Kueche wieder beim Zubereiten eines ghanaischen Gerichts.

Stück für Stück werden die Außenwände der Küche verputzt.

Willkommen in der Küche.

Durchgang zwischen Küche und Essbereich

Der zukünftige Essbereich

…noch ein kleines Stück…

Voilà…Wand verputzt

Hartnäckiges Grünzeug
Sorgen bereitet uns momentan einer der Fischteiche, in dem die Catfish leben. Die Wasseroberflaeche ist vollkommen von einer Schicht Wasserlinsen bedeckt, die den Fischen das Atmen erschwert. Da uns bis jetzt noch keine Idee in den Kopf gekommen ist, das Problem dauerhaft zu loesen, steigen bei jedem Besuch zwei bis vier Leute in den Teich und fischen mit einem zum Wasserlinsenfischen umfunktionierten Moskitonetz die laestigen kleinen gruenen Pflanzen ab. Den Fischen scheint es zu gefallen, den dann und wann sieht man sie zur Wasserobeflaeche kommen und nach Luft schnappen. Eigentlich sehen die Wasserlinsen ganz harmlos aus. Wenn man jedoch erstmal ihre Wurzeln gesehen hat, ist es verstaendlich, dass sie den Fischen nicht Gutes tun. Insgesamt haben wir fuenf Netze voll Linsen gefischt und sind uns sicher, dass es spaetestens am kommenden Samstag wieder die gleiche Menge sein wird. Zeit, ein Gegenmittel zu recherchieren.


Grün, grüner, Wasserlinsen


Millie…voller Elan als Erste in der grünen Hölle


Am besten geht’s zu viert. Eine Hand über Wasser,
die andere unter Wasser und dann langsam voran …
den besonderen Nervenkitzel bieten die am Teichgrund
herumschwimmenden Catfish.

An Land sehen die Dinger gar nicht so schlimm aus.


Willkommen im Modellhaus

Im Haus Nr. 5 tun sich momentan ganz wunderbare Dinge. Wir haben es als unser Showhouse erwaehlt, also eine Art Modellhaus. Das bedeutet, das Haus Nr. 5 das erste komplett fertig gestellte Haus sein wird. Inklusive gefliestem Boden, installierter Toilette, Waschbecken und Dusche sowie komplett mobiliert und gestrichen. Alleine gestern haben die Klempner die Leitungen fuer die Sanitaeranlagen verlegt sowie das Waschbecken und die Dusche eingebaut.  Ja, auch das ist in Ghana ganz anders. Soweit ich mich erinnere, werden beim Hausbau in Deutschland die Leitungen vor dem Verpuzten der Waende verlegt. Hier in Ghana ist das andersherum. Da werden die Waende verputzt und dann fuer die Leitungen an den entsprechenden Stellen wieder aufgestemmt. Warum? Es ist alles eine  Frage des Geldes. So ist es durchaus moeglich, in einem Haus ohne eingebaute Toilette, Waschbecken und Dusche zu wohnen. Wenn dann das Geld fuer den Einbau eben dieser vorhanden ist, lassen sich diese drei Dinge ohne Weiteres auch nachtraeglich einbauen. Ebenso wuerde es mit Waschmaschine und Co. funktionieren.

Wie in vielen ghanaischen Haeusern ueblich, gibt es einen eigenen Duschraum sowie einen Raum fuer die Toilette. Das Waschbecken wird ausserhalb der beiden Raeume angebracht. Eine gute Strategie, den morgendlichen Badezimmerstau vorzubeugen.

Der zuküntige Zähneputzplatz inkl Einsicht in den Toilettenraum.

Der Duschraum

Schon jetzt ein stilles Örtchen für ein kleines Schläfchen

Auch von außen werden die Wände ein Stück aufgestemmt
um Platz für die Ölleitungen zu schaffen.


Unsere beiden Klempner laden zum Händewaschen ein.
Fehlt nur noch das fließende Wasser.


Für traditionell Duscher (sprich Eimerdusche):
der Wasserhahn


Ein bisschen Luxusmus schon sein.
Dusche mit beweglichem Duschkopf.
Leider fehlt auch hier noch das fließende Wasser.

Säckeweise Fliesenkleber…

…zum sicheren Kleben der Bodenfliese des Wohnraums…

…. und zum vollständigen Verfliesen der Dusche und der Toilette.

Das fuer die Kanalisiation unbedingt notwendige Manhole ist inzwischen zu 90 Prozent fertiggestellt. Eine dicke Betondecke mit drei versiegelten Einstiegen verhindert die Hereinfallgefahr fuer Kinder und Mitarbeiter. Mir erscheint es ein wenig merkwuerdig, dass die Versiegelungen jedes Mal aufgebrochen werden muessen, wenn das Manhole entleert wird.  Statt dessen haette man vielleicht auch eine nachhaltigere Abdeckung waehlen koennen…aber das ist Ghana.

Der Regen, der Regen….

So noetig der Regen auch ist, so laestig ist der Effekt, den er auf das Unkraut hat: Das Zeug waechst und waechst und waechst. So hiess es fuer uns auch an diesem Samstag: Macheten und Harken in die Hand und moeglichst viel von dem Gruenzeug jaeten. Dieses Mal war es fuer den Cocoyam, der versucht, inmitten des Gestruepps zu wachsen. Zwischen den ganzen Graesern hin und her laufend, huepft einem dann auch schon mal der ein oder andere Minifrosch ueber den Weg. Na ja, dieser eine hing an einer Maispflanze. Noch kleiner als ein halber Daumen von mir oder eine farbenfrohe Heuschrecke auf einem benachbarten Blatt. Zwischen dem Unkraut fanden wir leider auch einige unserer Wassermelonen, die den Befall durch eine Wassermelonenkrankheit leider nicht ueberstanden haben. Na ja, eigentlich hat keine Einzige unserer Wassermelonen ueberlebt.  Es scheint, als Wassermelonenanbauer haben wir noch eine Menge zu lernen. Doch unser Gaertner Othinjel kuemmert sich nicht nur darum, sondern auch um Tomaten und Chili, Cocoyam, Cassava, Mais und alles, was da sonst noch so in unserem Gemuesegarten waechst.


Mit Machetengerassel und kratzenden Harken geht es gegen das Unkraut.


Ein heimlicher Beobachter.

Der Regen bringt nicht nur mehr Unkraut sondern leider auch immer wieder unterschaetzte Matschpfuetzen, in denen wir das Stecken bleiben. So auch wieder an diesem Samstag. Wir haben bereits verschiedene Strategien probiert, dieses das Auto ueberstrapazierende Problem in den Griff zu kriegen. Angekommen sind wir nun dabei, einen neuen Weg in das Gestruepp zu schlagen und parallel die bereits vorhandenen Matschpfuetzen mit Sandsaecken zu fuellen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Matschpfuetzenproblem entwickelt. Spaetestens in der Trockenzeit muessen wir uns darueber keine Gedanken mehr machen.

Es grüßt aus Ghana

Lena Schoemaker

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